Nachdem in vergangenen Sitzungen geäußert wurde, dass man gerne wieder einmal das Staatsarchiv am Friedrichsplatz besuchen möchte, stand dieser Termin am Mittwoch, 19.02. an. Rund um das Thema „Marburg vor 100 Jahren“ führte uns Archivpädagoge Dr. Bernhard Rosenkötter nach einer Einführung in die Arbeitsweisen eines Archivs zunächst in die Lagerbestände des Archivs, wo wir Bücher von Landgraf Philipp von Hessen aus der frühen Zeit des Buchdrucks bestaunen durften. Wir erfuhren, dass sich im Archiv über 60km Lagerregale befinden und die Decken in diesen Bereichen des Gebäudes so niedrig sind, damit sie die enorme Last der eingelagerten Sammlungen tragen können.


Für das Thema „Marburg vor 100 Jahren“ bereitete Herr Rosenkötter für uns eine Sammlung aus Stadt- und Bauplänen der damals existierenden Marburger Straßenbahn sowie Artefakten wie Reichsmarkscheine, Eröffnungsurkunden der Marburger Kreisbahn und Ausgaben der Oberhessischen Presse aus den 1920er Jahren vor. In einer Abschließenden Präsentation bekamen wir einige Fotografien und Aufnahmen aus der Zeit von ca. 1870 bis in die 1920er aus Marburg zu Gesicht und sahen, wie sich insbesondere in diesem Zeitraum das Stadtbild stark veränderte. So lernten wir, dass erst in dieser Zeit die ehemals eigenständigen Dörfer Ockershausen, Wehrda und Marbach an die Stadt baulich angeschlossen wurden. Marburg bekam als eine der ersten Städte in den 1850er Jahren Anschluss einen Bahnhof, der damals noch vor den Toren der Stadt lag.
An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an Herrn Dr. Rosenkötter für die interessante Führung und Aufbereitung der Sammlungsstücke.

